Sirenenalarm für 8 Feuerwehren am Dienstag, dem 16.05.2017 um 13:44 Uhr:
Im Ortsteil Winkl kam es, vermutlich aufrund eines technischen Defekts, zum Brand im Bereich einer neu errichteten PV-Anlage auf dem Pultdach eines Wirtschaftsgebäudes. Die Einsatzleitung
veranlasste umgehend einen umfassenden Löschangriff, jedoch stellte sich bald heraus, dass sich der Brandherd unterhalb der unzugänglichen Dachhaut (Blechdach) befand, und wie die Wärmebildkamera
zeigte, noch dazu sehr zentral in der Dachfläche.
Unter schwerem Atemschutz wurde, teilweise über Steckleitern, die Ebene der Konterlattung von Firstseite her geflutet und zusätzlich die Ortgangverkleidung mit Schanzwerkzeug abgebrochen, um zum
Brandherd vorzudringen. Durch das Erfordernis massiven Atemschutzeinsatzes wurden die Nachbarfeuerwehren Mitterberg, Pruggern, Michaelerberg, Öblarn, St. Martin und Stein an der Enns mitalarmiert.
Selbst der umfassende Außenangriff war aufgrund der starken Rauchentwicklung großteils nur unter schwerem Atemschutz möglich. Aus dem Gebäudeinneren konnten die Atemschutztrupps eine Vielzahl an
landwirtschaftlichem Gerät, Werkzeug und Gelagertem ins Freie bringen und somit retten.
Parallel dazu versuchte die Einsatzleitung, dringend erforderliche Kranfahrzeuge für die Demontage der PV-Kollektoren und zum Abbruch der Blechdachhaut zu organisieren, da an einen Abbruch von Hand aufgrund der großen Fläche (ca. 300 m²) und des v.a. großen Sicherheitsrisikos für die Mannschaft (Gefahr durch Stromschlag) nicht zu denken war. Doch das Kranfahrzeug der FF Gröbming war nicht einsatzbereit (Werkstattaufenthalt) und Kranfahrzeuge privater Unternehmen aus der Region in erster Phase nicht verfügbar. So musste improvisiert werden und es gelang der Einsatzleitung schließlich, Kranfahrzeuge des EVU, eines Holztransportunternehmens und der örtlichen Baufirma an den Einsatzort zu bringen.
Die Kräne konnten sich mit Schalengreifern und Holzgreifern zum Brandherd vorarbeiten, das halbe Dach wurde von den PV-Elementen "befreit" und die darunterliegende Dachhaut abgebrochen. Erst als
so die Quer- und Konterlattung freigelegt war, konnten die Einsatzkräfte den etwa 100m² großen Brand mittels HD-Rohren und Wasserwerfer ablöschen und schließlich kurz vor 17 Uhr "Brand Aus"
vermelden.
Mit ausreichend Löschwasser versorgt wurden das TLFA 4000 Gröbming, das RLFA 2000 Stein und das TLFA 4000 Gröbming-Winkl über einen Oberflurhydranten und zwei Zubringleitungen vom Gröbmingerbach, 3
Tragkraftspritzen waren eingesetzt. Für die Einsatzleitung und den Atemschutzsammelplatz zeigte die FF Gröbming Winkl verantwortlich, Einsatzleiter war OBI Josef Haas. Die Atemschutzfüllstation
der Stützpunktfeuerwehr Gröbming füllte in Summe 36 Pressluftflaschen von 12 Atemschutztrupps, was einer verbrauchten Luftmenge von rund 50.000 Litern entspricht.
Im Einsatz waren 8 Feuerwehren des Abschnittes Gröbming mit insgesamt 60 Mann:
FF Gröbming mit TLF-A 4000 + MTF-A mit 11 Mann
FF Gröbming-Winkl
FF Mitterberg
FF Michaelerberg
FF Pruggern
FF St. Martin a. Grimming
FF Stein an der Enns
FF Öblarn
RK Gröbming mit 1 RTW und 3 Mann
Polizei Gröbming mit 3 Mann
E-Werk mit 10 Mann und LKW/Kran
Baufirma Letmaier mit LKW/Kran
Firma Alpenholz mit LKW/Kran